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Snoring

Was haben Zahnärzte mit Ihrem Schlaf zu tun?

Ganz einfach: die Mundhöhle ist unsere Disziplin! Dort tummeln sich nicht nur Zähne und Zahnfleisch. Auch Zunge, Gaumen und Rachen sind mit im Spiel. Ausserdem gehört die gesamte Muskulatur dazu und auch natürlich auch die Kiefergelenke!

Uns ist es wichtig, dass wir -nach gründlicher Zusatz-Ausbildung- einen erweiterten Blick auf diesen Bereich werfen und zusammen mit Schlafmedizinern, Physiotherapeuten, Logopäden, Kieferorthopäden, Still-Beratern/innen (bei den ganz kleinen Menschen 🙂 ) und anderen Fachdisziplinen zusammen die daraus reslutierenden Folgen analysieren.

Egal ob Babys, Kinder und Jugendliche, Junge oder Ältere, Männer oder Frauen- die Zahnmediziner gehören zu den wenigen medizinischen Berufsgruppen, die von gesunden Menschen regelmäßig aufgesucht werden. 

Sollten wir da nicht auch über Gefahren aus diesem erweitertem Bereich sprechen und mögliche Probleme rechtzeitig angehen?

Damit Sie gesund bleiben oder es wieder werden und gut und erholsam schlafen!

Störungen des gesunden Schlafes können viele Ursachen haben.

Einer der Gründe können laute Geräusche sein, die vom Partner – zum Beispiel beim gestörten nächtlichen Atmen- dem “Schnarchen“- (altgriechisch Rhonchopathie) verursacht werden.

Ist Schnarchen gefährlich?

Schnarchen muss nicht, kann aber gefährlich sein. Dann wenn mit dem Schnarchen eine so starke Verengung der Atemwege einhergeht, die bis zum vollständigen, kurzzeitigem Verschluss der Luftröhre führt (medizinisch wird ab 10 Sekunden gezählt)!

Gibt es viele solcher “Aussetzer” pro Stunde (mehr als 15 ) gilt das als therapiebedürftig auch wenn der Mensch sonst keine Symptome verspürt. Steigt der Wert auf über 30, kann es unbehandelt lebensbedrohlich werden!

Die International Classification of Sleep Disorders fasst das Upper Airway Resistance Syndrom als leichte Form des Obstruktiven Schlafapnoesyndroms (OSA) auf.

In epidemiologischen Studien hat sich gezeigt, dass Personen, die unter unbehandeltem obstruktiven Schnarchen leiden, ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Bluthochdruck (Hypertonie), Schlaganfall und Herzinfarkt haben.[2] Es gibt starke Hinweise darauf, dass ausgeprägtes Schnarchen über die Vibrationen zu einer lokalen Neuropathie führen kann, die ihrerseits wiederum gesundheitliche Probleme verstärken kann.[3] Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Schnarchen

Durch die Epigenetische Entwicklung (die Entwicklung die durch unser Verhalten und unsere Umwelt beeinflusst wird) verändern wir unsere Körper. 

Frühzeitlich selbstverständliche Dinge wie das Atmen durch die Nase und das Essen fester, harter Nahrung werden durch unsere Zivilisation und Verhalten verändert. Im Durchschnitt atmen viele Menschen heute öfter und mehr als früher.

Damit ändert sich auch unser Körper. Beispiele dieser Entwicklung sind im Video unten links zu sehen (leider nur in Englisch, das Buch des Autors ist aber auch in Deutsch erhältlich, für diejenigen die sich in das Thema weiter einlesen möchten).

Unten im Video rechts sehen wir die Veränderung eines negativ angepassten Körpers und die wie das die Gesundheit bedrohende Problem mit einem einfachen Hilfsmittel gelöst werden kann.

Viel besser ist es natürlich – besonders bei unseren Kindern – das Problem gar nicht erst entstehen zu lassen.

Die bereits geschädigten Erwachsenen können nur durch Training der Zungen, Mund- und Kopfmuskeln, besserer Ernährung (sehr wichtig: kein Übergewicht!) sowie mit Hilfsmitteln wie Überdruck-Atemmasken (CPAP), speziellen Zahnschienen (UPS) oder in manchen Fällen auch dauerhaft mit Zahn- oder Kieferkorrekturen dagegen gearbeitet werden.

Hinter jedem Schnarchen kann eine lebensbedrohliche Erkrankung stehen!

Daher klären wir immer vor der Therapie eines vermeintlich “harmlosen” Schnarchens in Zusammenarbeit mit Schlafmedizinern ab, ob Sie betroffen sein können!

…und bitte, auch wenn sich Ihre “Geräusche” als “harmlos” für Sie heraustellen, warten Sie nicht, bis Ihr Partner ausgezogen ist, weil er/sie nicht mehr schlafen kann 😉 !

Schnarchen gefährdet die Gesundheit des Partners und die Stabilität der Beziehung.[8] 

Einer Studie der University of Surrey von 2005 zufolge[9] nahmen unter 25 Paaren Männer das Schnarchen ihrer Partnerin oft deshalb nicht wahr, weil ihr Schlaf tiefer war; sobald das Schnarchen sie aber störte, weckten die meisten ihre Partnerin. Umgekehrt versuchten die Frauen vor allem, ihren schnarchenden Partner nicht zu wecken, selbst wenn das Schnarchen sie selbst Schlaf kostete.[10][11]

Laut der TK-Schlafstudie 2017, einer Befragung eines repräsentativen Querschnitts der erwachsenen Bevölkerung Deutschlands durch Forsa im Auftrag der Techniker Krankenkasse, geben 22 % der Frauen und 8 % der Männer an, dass das Schnarchen des Partners sie im Schlaf stört; 10 % stört ihr eigenes Schnarchen im Schlaf.[12]

Mit zunehmendem Alter schnarchen rund 60 % der Männer und 40 % der Frauen. Etwa 10 % der Kinder schnarchen. Bei sehr ausgeprägtem Schnarchen kann es zu einer Verminderung der Sauerstoffversorgung und in der Folge zu einer Störung des Schlafes kommen. 

Wie stelle ich fest, ob ich schnarche?

Gespräch zwischen Bettpartnern:

“Du schnarchst! Ich kann nicht schlafen!”

“Ich schnarche nicht! Ich höre doch das ich ganz ruhig atme, wenn ich einschlafe…”.

Eine erste einfache Möglichkeit besteht darin, sich eine App auf sein Smartphone oder iPad zu laden. Diese wird aktiviert und das Gerät im Flugmodus neben das Bett gelegt. Die App zeichnet die nächtlichen Geräusche auf,  filtert typische Schnarchgeräusche heraus und wertet Sie übersichtlich in einem Index aus. Wer möchte, kann sich sein “ruhiges Schlafen” am nächsten Morgen sogar zum Beweis anhören…

Vergleich der Schnarch-Geräusche mit und ohne Schnarch-Schiene beim selben Patienten:

links Aufnahme ohne Schnarch-Schiene (Schweregrad 28)

Aufnahme mit eingesetzter professioneller Schnarch- Schiene (Schweregrad 1) rechts 

Die Schnarch-Schienen bestehten aus 2 Kunststoff-Schienen, die auf die Ober- und Unterkiefer Zähne geclipst werden und jederzeit abnehmbar sind. Bei richtiger Anfertigung können Sie auch gegen das nächtliche “Abschaben von Zahnschmelz” (Knirscher-Schiene) helfen, was beim Upper-Airway-Resistance-Syndrom öfter vorkommt und ohne Schutz zu einen starken Verlust von gesundem Zahnschmelz führt. Hier kann verstärkend noch ein (unbemerkter) Reflux aus dem Magen (Säure!) eine Rolle spielen. Wir können den Abrieb der Zahnsubstanz auf Wunsch regelmäßig in unserem Mundgesundheitsprogramm (MGP)  mit dem Tooth Wear Evaluation System kontrollieren.

Oral Appliance Therapy

Wenn der Grund für das Schnarchen -oder die leichte bis mittlere Ausprägung einer OSA- durch einen zu kleinen Kiefer oder fehlstehende Zähne bedingt ist, kann man auch über eine Korrektur der Zahnstellung nachdenken (zum Beispiel mit unsichtbaren Korrektur-Schienen). Dies funktioniert – je nach Ausprägung der Fehlstellung – auch noch im fortgeschrittenen Erwachsenenalter.

Sehr wichtig ist auch das Training der gesamten Zungen- und Mundbodenmuskulatur (“Body-Building” für die Zunge) das zusammen mit Logopäden -auch im Erwachsenenalter – durchgeführt werden kann.

Gerade bei jungen Kindern (2-4 Jahre) kann ein solches myofunktionelles Training entscheidend dazu beitragen, dass die Kiefer richtig wachsen und man als Erwachsener nicht an einer OSA erkrankt! Den Kieferorthopäden werden die Kinder oft viel zu spät vorgestellt (bei Mädchen hört das deutliche Wachstum der Kieferknochen heute oft schon mit 11-12 Jahren auf, bei Jungen 2-3 Jahre später). Der Kieferorthopäde wiederum sollte nicht erst bis zum Durchbruch der gesamten bleibenden Zähnen warten, bevor er behandelt. Daher ist es wichtig, dass der Zahnarzt gut ausgebildet ist um Fehlfunktionen der Muskulatur, Atmen durch den Mund anstelle durch die Nase und andere unerwünschte “Habits” rechtzeitig zu entdecken.

Zu wenig Schlaf kann sich bei Kindern auch in Hyperaktivität ausdrücken und fälschlicherweise als ADHS diagnostiziert werden. Beobachten Sie Ihr Kind im Schlaf, ob es ruhig durch die Nase atmet und achten Sie auf seine Schlafhygiene

Wir untersuchen und beraten Sie gern rund um die Themen Schlaf, Zähneknirschen, Fehlstellungen und Kiefergelenk.

Vereinbaren Sie einen Termin.

Bitte beachten Sie, dass die Kosten für reine “Anti-Schnarch-Schienen”  – außer bei Vorliegen einer behandlungsbedürftigen Schlaf-Apnoe (OSA, AHI-Wert größer 5-30 und CPAP Maskenintoleranz, festgestellt durch einen Schlafmediziner) leider nicht über die gesetzliche Krankenkasse abgerechnet werden können.  Zum Ausprobieren der Verträglichkeit von Anti-Schnarch Geräten gibt es einfache “Testschienen” die wir Ihnen gerne anpassen. Privat Versicherte Patienten erhalten einen Kostenvoranschlag zur Abklärung mit Ihrer Krankenkasse oder Zusatzversicherung, gesetzlich Versicherte Patienten zur Klärung Ihres selbst zu tragenden Eigenanteiles.